Enttäuscht, und jetzt?

Ich möchte heute einfach ein paar Dinge mit dir teilen, die mich zum Nachdenken brachten…

Enttäuscht zu werden tut weh. Menschen, denen ich vertraut habe, welche sich hinterher allerdings als vertrauensunwürdig herausstellten, verletzen mich und lassen mich mit dieser Wunde der Enttäuschung allein.

Ich bin enttäuscht, weil ich das nicht tun konnte, was ich mir vorgenommen habe zu tun oder weil ich nicht die Zeit hatte, die ich brauchte, um mein Ziel zu erreichen.

Ich bin enttäuscht, weil ich dachte, dass diese Person mich vor anderen in Schutz nehmen würde, dabei ist das Gegenteil der Fall oder weil diese Person nicht das getan hat, was sie versprochen hatte zu tun.

Ich bin enttäuscht, weil man mich nicht ausgesucht hat, weil ich übergangen wurde, weil ich nicht gegrüßt wurde, weil man mir nicht freundlich begegnet… und so weiter, die Liste kann sehr lang sein.

Es kommt nicht darauf an, wer dich enttäuscht hat oder warum du enttäuscht bist. Entscheidend ist, wie du mit dieser Enttäuschung umgehst.

Ich möchte für die weiteren Absätze einfach mal den Fall rausnehmen, dass man darüber enttäuscht ist, dass etwas nicht wie erwartet gelaufen ist… dann ist es etwas einfacher zu formulieren : )

Ja, enttäuscht zu werden kann tiefe Wunden hinterlassen, welche manchmal Monate, wenn nicht sogar Jahre brauchen, um zu heilen… und dann sind diese vielleicht zu Narben geworden, die uns wieder und wieder an diese Situationen und Menschen erinnern.

Wunden können nur dann richtig heilen, wenn sie sauber behandelt werden und man sich um diese kümmert. Denn sonst können sie sich entzünden und die ursprüngliche Wunde verschlimmert sich und breitet sich aus.

Wichtig zu verstehen ist, dass Enttäuschung im Eigentliches etwas sehr Positives ist. Durch enttäuscht-werden sehen wir die Realität und wie es einfach manchmal läuft… eben nicht den Wünschen und großen Versprechungen entsprechend.

Enttäuschung selbst sagt aus, dass wir uns vorher in etwas ge-täuscht haben, jetzt allerdings ent-täuscht wurden. Wir täuschen uns nicht länger und glauben somit auch nun weniger den Lügen, welche uns vielleicht manchmal das Blaue vom Himmel versprechen. Es wäre schlimmer, in dieser getäuschten Wahrnehmung zu bleiben und nicht die Realität dahinter zu erfahren… auch wenn es oft sehr schmerzhaft ist, helfen uns doch Enttäuschungen, in der Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen.

Ich kann mit Enttäuschungen so umgehen… 

Ich akzeptiere, dass ich verletzlich bin und gebe das zu.

Ich sehe ein, dass ich anfangs falsch lag, mich getäuscht habe oder täuschen ließ.

Ich behalte den Schmerz darüber nicht, sondern gebe ihn Christus ab, durch wessen Wunden wir heil geworden sind.

Ich lerne aus dieser Enttäuschung in Zukunft meine Erwartungen vielleicht ein wenig herabzusetzen… und ich lerne mich über kleine Erfolge und positive Entwicklungen zu freuen, auch wenn das eigentliche Ziel vielleicht nicht oder noch nicht erreicht wurde.

Ich möchte lernen, mit einem dankbaren Blick auf Dinge zu sehen, welche nicht so sind, wie sie sein sollten. Ich kann in jeder Situation meinem Herrn danken, entweder für diese schönen Momente, die zu wunderbaren Erinnerungen werden oder für den Schmerz der Schule, durch die ich gehen muss, weil größeres auf mich wartet. Entscheidend ist die Perspektive…

Wir können aus der anfänglichen Täuschung lernen, unsere Erwartungen zu schmälern und dankbarer zu sein, um nicht ent-täuscht werden zu müssen.

Ich möchte hier allerdings noch weiter greifen, denn was ist mit Gott? Ist er enttäuscht, wenn ich falle, wenn ich versage oder einfach nicht das tue, was ich eigentlich wollte?

Nein, Gott kann nie enttäuscht sein – warum? Gott weiß immer im Voraus, was passieren wird, was du tun wirst oder wie jemand dich behandeln wird. Er weiß vorher schon, ob du deine eigenen Vorsätze halten wirst oder nicht. Noch spitzer formuliert: Gott weiß heute, ob du morgen in die gleiche Sünde wieder fallen wirst, von welcher du vor Jahren eigentlich schon Befreiung erlebt hast.

Ganz ehrlich, mir macht dieser Gedanke irgendwie manchmal Angst und manchmal neige ich auch dazu, das als Entschuldigung dafür zu nehmen, dass ich es nicht geschafft habe oder dass ich wieder mal meinen Vorsatz nicht eingehalten habe etc., doch das ist ein falscher Ansatz des Gedankens.

Oft, sehr oft sogar, beruhigt mich der Gedanke daran, dass Gott schon weiß, wie dies oder jenes ausgehen wird, dass er bereits vorher wusste, dass ich es nicht schaffen würde… denn das gibt mir eine Art Überblick und ich beginne zu verstehen, warum ich mir keine Sorgen machen muss und warum ich mich nicht verurteilen sollte, auch wenn alles schief gelaufen ist.

Gott weiß über dein Gestern Bescheid, er sieht dich heute – jetzt – und noch viel besser: er weiß, wer du in Zukunft sein wirst & was auf dich zukommen wird. Wenn wir ihm vertrauen, haben wir Hoffnung in der Angst, erinnern wir uns an seine Versprechen und daran, dass wir ihm vollständig vertrauen können.

Herzlich,

eure Carolin

P.S.: Ich würde zu gerne wissen, was du darüber denkst… kommentiere gerne!

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