Wenn Paulus davon spricht, dass er und Timotheus nicht aufgehört haben zu beten, seit sie von dem Glauben der Christen in Kolossä gehört haben (Kolosser 1,9), dann fragt man sich unwillkürlich, was meint Paulus damit?
Er kann nicht ununterbrochen im Gebet gewesen sein, wie wir von Zeit zu Zeit beten und so mit unserem himmlischen Vater reden. Paulus macht in 1.Thessalonicher 5,16-18 klar, dass es Gottes Wille für uns ist, dass wir uns immer freuen, ständig beten und in allem Dank sagen. Auch hier habe ich mich schon gefragt, was ist damit eigentlich konkret gemeint?
Ich denke, dass hier weniger das ausgesprochene Gebet zu unserem Vater im Himmel gemeint ist und viel mehr eine Lebenseinstellung.
Bezogen auf den Vers in Kolosser 1,9 hat es ein Prediger mal sehr treffend formuliert, in dem er sagte, dass Paulus in einer Gott-bewussten – und gleichzeitig Menschen-bewussten – Einstellung lebte. Er erklärt weiter, dass, wenn ich mir Gott im Alltag bewusst bin, ich ihm automatisch das anvertraue, was mich beschäftigt. Ich weiß, dass Gott da ist und rechne mit der Gegenwart Gottes. Ich lebe in dieser liebevollen Beziehung zu meinem himmlischen Vater, ohne Zwang. Ich schicke sehr oft ein schnelles, simples Gebet zu Gott und bitte so um Hilfe, Weisheit, Geduld und so weiter… ich danke Ihm gleichzeitig für alles, was er schon getan hat und mich erleben ließ. Gleichzeitig lebe ich auch Menschen-bewusst, respektiere und schätze meine Mitmenschen somit wert und bin mir auch ihrer Seele und ihres Wertes bewusst. So kann ich meinen Nächsten lieben wie mich selbst. Es ist mir wichtig zu erfahren, was diese Menschen um mich herum brauchen, was sie mit Gott zu tun haben und wie ich lebe, sodass ich ein Zeugnis sein kann, das natürlicherweise Seinen Charakter widerspiegelt.
Gott-bewusst und gleichzeitig Menschen-bewusst zu leben ist ein Leben in ständigem Gebet.
Gebet ist für mich eines der wunderbarsten Gespräche, die ich in meinem Tag brauche, denn es ist das Gespräch zwischen Vater und Tochter, die eine liebevolle Beziehung verbindet. Ich muss ehrlich sagen, ich liebe es zu beten.
Ich bringe manchmal wieder und wieder die gleichen Dinge vor Seinen Thron und lade sie bei Ihm ab. So gut, dass ich Gott nicht nerven kann, denn ich brauche es, Dinge wiederholt Ihm zu bringen und um Weisheit und Frieden zu bitten. Er kennt mein Herz, weiß, wie ich etwas meine, was mir Probleme bereitet und wie ich mich fühle. Das allein tröstet schon, denn ich darf mich einfach in Seinen Armen ausruhen.
Ich bringe meine Sorgen vor Gott, indem ich sie für mich definiere und deutlich mache. In 1.Petrus 5,5-7 schreibt Petrus davon, dass Gott uns zur rechten Zeit erhöhen wird, wenn wir uns unter Gottes mächtige Hand demütigen, indem wir unsere Sorgen auf ihn werfen, denn er sorgt für uns.
Wie wunderbar ist dieses Versprechen…
Wir demütigen uns unter Seine mächtige Hand, indem wir unsere Sorgen auf Ihn werfen, weil Er für uns sorgt und Er wird uns zusätzlich zur rechten Zeit erhöhen… Wir haben einen wunderbaren Vater im Himmel!
Erhörte Gebete sind etwas unglaublich Schönes. Ich hab’ das schon ein paar Mal erleben dürfen, dass Gott meine Gebete in einer Art und Weise erhörte, wie ich es mir niemals hätte denken können. Er hat schon so manches Mal viel schneller und präziser geantwortet, als ich es erwartet hätte. Es stimmt, Gott erhört Gebet. Er erhört Gebete in Seiner Art und ich musste schon einige Male staunen, wie Gott etwas entstehen lassen hat, wo es kaum noch Hoffnung gab.
Er ist derjenige, in dessen Gegenwart wir Frieden und absolute, erfüllte Freude erleben (David spricht davon in Psalm 16,11). In Seiner Gegenwart bin ich zuversichtlich.
Wenn ich mit Jesus Zeit verbringe und mir bewusst Zeit nehme, dann merke ich oft wie sehr ich das gebraucht habe, denn wir stehen jeden Tag in einem Kampf und diese Pausen des Luft-holens machen mich lebendig, wenn ich sonst manchmal erstarre und sich alles zu drehen scheint.
Hebräer 4,16: “Nun lasst uns zuversichtlich vor den Thron der Gnade kommen, um Erbarmen zu bekommen und Gnade zu finden, wann immer wir Hilfe brauchen.” – jeden Tag. Ich brauche Seine Hilfe jeden Tag, denn ich bin absolut abhängig von ihm.
Gott hört unsere Gebete, auch wenn wir vielleicht nur Tränen übrig haben und unsere Sorgen, Nöte und unseren Zustand nicht in Worte fassen können. Er versteht, wenn all das, was uns bewegt, einfach zu viel wird. Er hört und versteht unser Herz, denn Er kennt unser Herz.
Ich danke Gott, meinem Vater, denn Er ist da, an meiner Seite.
Hey, danke fürs Lesen!
Ich freue mich über eine Nachricht von dir… be blessed ♡
Herzlich,
deine Carolin
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