Wie Jesus mich an Seine Liebe erinnerte…

Petrus wollte nicht, dass Jesus ihm seine Füße wusch…

Ich, in meinem zerbrochenen Zustand wollte nicht, dass Jesus mich heilt…

Letztes Jahr, am Gründonnerstag, wurde bei uns diese Erzählung vom letzten Abendmahl aus dem Johannesevangelium vorgelesen. Ich kannte die Geschichte gut, jedoch – wie ich feststellte – wusste ich bei weitem nicht alles, was in dieser Geschichte steckt.

Diese Begebenheit, diese Unterhaltung zwischen Jesus und Petrus und noch mehr die sich darin verbergende tiefe Wahrheit traf mich direkt und wunderbar befreiend…

Als Jesus zu Petrus kommt, fragt ihn dieser: “Herr, du willst mir meine Füße waschen?” und Jesus antwortet: “Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht, aber du wirst es nach diesen Dingen verstehen.”

Petrus sagt: “Du sollst mir niemals die Füße waschen!” und Jesus antwortet darauf: “Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir…”

Petrus reagiert darauf mit der Bitte, dass Jesus doch auch seine Hände und seinen Kopf waschen sollte und Jesus antwortet: “Wer gebadet hat, hat nicht nötig sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein…”

Jesus wies mich durch sein Wort darauf hin, wie ich Ihn lange Zeit abgelehnt habe, seine Liebe nicht wirklich annehmen wollte und mich schon gar nicht von Jesus waschen lassen wollte. Ich schämte mich so sehr für die Dinge, die ich getan habe, sodass ich Jesus nicht mein Herz öffnete, weil ich vor seiner möglichen Reaktion zurückgeschreckt bin. Ich war von Selbsthass, eigener Verdammung und Scham voll, bis Er mich mit seiner Liebe, Gnade und seinem Erbarmen ganz durchströmte und schließlich komplett erfüllte.

Ich durfte lernen, mich reinigen zu lassen, mich lieben zu lassen und vor allem hat Er mich dazu gebracht zu erkennen, dass ich es einfach nur anzunehmen brauche, alles andere macht Er.

Es ist unbedingt nötig, mich wieder und wieder von Jesus waschen zu lassen, um ganz ihm zu gehören, ganz Sein zu sein und mich vollkommen in Ihm zu bergen.

Ich scheute mich so sehr davor, Jesus bestimmte Seiten von mir zu zeigen, dieses wirklich Dunkle in mir selbst und in meinem Leben und ich schreckte davor zurück, mich selbst darin zu sehen, meinen verdorbenen Zustand. Ja, das war ich und ja, das ist mein Zustand in meinem unerlösten Sein, in meinem vergehenden Körper. 

Ich bin daran zerbrochen und merkte dadurch, wie sehr ich Jesus und sein Erbarmen, seine Liebe und seine Gnade brauchte!

Ich habe Ihn durch Seine Wunden kennengelernt, durch Seinen Schmerz begriffen, wer Er ist und ich wurde durch Seine Wunden heil (Jesaja 53,5)…

In gleicher Weise möchte Er uns, durch unseren Schmerz, durch unser Leiden, in unserem zerbrochenen Zustand kennenlernen, lieben und so heil-lieben.

Ich durfte erfahren, wie es ist, wenn eine tiefe Liebe entsteht, durch das Erkennen von Jesus.

Mein Bestreben war es, Jesus zeigen zu können, wie gut ich doch dieses oder jenes schaffte, wenngleich Sein Verlangen danach war, einfach mit mir zu sein und für mich Dinge zu tragen, die mir zu schwer sind. Sein Verlangen war nach dem Kind, das zugeben kann, es nicht zu schaffen und Gottes Geist zu brauchen, denn es sind die Früchte des Geistes – nicht aus uns selbst. Sein Verlangen war es, mich zu heilen und mir durch diese Heilung all dieser Wunden Freiheit zu schenken, wahre Freiheit in Ihm!

Er fand mich in dieser Ecke, in der ich mich vor Scham versteckte und ich traute mich nicht, aus Angst vor Verdammung, Ablehnung und Hass aus dieser Ecke selbst herauszukommen.

Er verstand, zog mich liebevoll, zart und warm in Seine Arme… zeigte mir, wie sehr Er mich liebte und wie sehr Er sich danach sehnt, mir meine Füße zu waschen, mir die selbst aufgelegte Last abzunehmen und mich in die Freiheit zu führen, durch Seine Wahrheit.

Ich, als Sein Kind, bin ganz gewaschen, wie Jesus sagte… doch brauche ich es wiederholt, dass Jesus mir Seine Liebe darin erweist, mir meine Füße zu waschen und mich somit erinnert, dass ich zu Ihm gehöre, dass ER mir all das abnehmen möchte und ich bei ihm zur Ruhe kommen kann und unbedingt sollte.

Ich möchte und brauche es, immer wieder in Seine Arme zu rennen, weinend, schreiend, flehend, verstört, verzweifelt, zweifelnd, am Ende, abgeschafft, müde und nach Liebe hungernd… denn bei IHM, in Seinen liebenden Vaterarmen finde ich Annahme, Barmherzigkeit, Gnade, Freiheit und absolute Lebensfreude…

Die Fußwaschung hat eine wunderschöne Analogie, wie ich finde. Es zeigt so klar, wie liebevoll Jesus seinen Jüngern gegenüber ist und es macht uns bewusst, dass wir oft einfach nur gewaschene Füße brauchen…

Meine Füße waschen zu lassen, heißt für mich, mit all der Schuld, der Scham und dem nicht-gut-genug-sein und so-viel-mehr-sein-wollen zu ihm zu kommen, all das Versagen, die Ungerechtigkeiten und die Last bei ihm zu lassen… wieder und wieder.

Seid ganz lieb gegrüßt und ich wünsche euch ein wunderbares Osterfest 🙂

eure Carolin

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