Update: Ausgebrannt…

Ich sollte eigentlich glücklich sein, ich sollte eigentlich gar nicht so fühlen, wie ich es dennoch aber tue. Ich sollte wirklich dankbar sein und jeden Moment genießen, jetzt, da meine schriftlichen Prüfungen vorbei sind. Warum nur, warum zweifle ich und habe diese nervende Angst… warum fühle ich mich ausgebrannt und irgendwie nutzlos?

Das ist nunmal das Update. Ausgebrannt. Ich bin ausgebrannt und vielleicht geht es dir gerade ähnlich. Ich habe mich sehr auf diese Zeit nach meinen Prüfungen gefreut, wieder Zeit zum Schreiben, Lesen und einfach zum Leben zu haben, doch nun ist da dieses Gefühl der Unnützigkeit.

Oft schon ging es mir so, dass dieses ‘eigentlich sollte ich so und so empfinden’ konträr zu meinem wirklichen Gefühl und Empfinden stand. Vielleicht ist das genau, was in unserem Menschsein steckt – wir empfinden meistens nicht, wie wir es uns vorgestellt hatten, wir haben Selbstzweifel, obwohl es offenbar vielleicht keinen Grund dafür gibt… doch, es ist nunmal so.

Manchmal denke ich, dass der Feind genau solche Zeiten nutzt, in denen wir direkt und wirklich frei vor den Thron der Gnade kommen könnten, um uns runterzuziehen, Zweifel zu streuen und uns damit unsicher machen möchte. Der Feind ist es, der mich meiner Freude berauben möchte – die Frage ist: lasse ich es zu? Möchte ich mich in mein Nest aus Selbstzweifeln, Angst, Frustration und Sorgen wirklich zurückziehen oder suche ich dem wahren, warmen, behaglichen Nest der Freude, Freiheit, Gnade, Barmherzigkeit und Liebe Gottes?

Auch wenn ich mich wirklich frustiert und kämpfend sehe, voller Sündhaftigkeit und Versagen, darf – und soll – ich mir meiner Identität in IHM sicher sein. “Ich bin Sein, Er ist mein, wir sind ewig vereint – nicht durch mich, nur durch Christus in mir”, heißt es in diesem wunderbaren Lied. Ich weiß, dass ich geliebt und angenommen bin, ich weiß, dass ich mit all dem Zweifel, den Sorgen und Ängsten in seine Arme rennen darf. Ich weiß, dass auch die Scham nicht zu viel für IHN ist, denn auch dafür reichte Sein Blut am Kreuz aus. Auch für mein Versagen, für meine (Selbst-) Zweifel und für meine Unsicherheit ist ER da.

Ich weiß, dass ich vor Gottes Thron der Gnade kommen darf – und zwar zuversichtlich (Hebräer 4,16) – um Erbarmen zu bekommen und Gnade zu finden, wann immer ich Hilfe brauche.

In diesem feststehen zu können, ist ein unglaubliches Geschenk der Gnade, denn ich weiß, wie gut ich darin bin, in Kummer und Sorgen zu versinken… Doch es gibt mehr, es gibt Besseres und sehr viel Schöneres als das. Ich darf zu meinem Papa rennen und mich in Seinen Armen ausruhen, denn bei Ihm kommt meine Seele zur Ruhe (Matthäus 11,28-30).

Ich führe mir immer wieder vor Augen, welche Lügen der Teufel über mich ausspricht, bei welchen Lügen er mich dazu bringen möchte, sie zu glauben. Im Gegensatz hierzu ist es für mich wichtig zu verstehen und anzunehmen, welche Wahrheit Gott bereits über mein Leben ausgesprochen hat, was ER über mich sagt und wie ER mich sieht. Zu jeder Lüge des Feindes, die einen versucht einzuschränken und zu erdrücken, gibt es mindestens eine Wahrheit Gottes, die mich befreit, mir Freude und Erbarmen zuspricht.

Ausgebrannt zu sein, ist einer der langweiligsten Zustände 🙂

Doch darf ich wissen, dass ER einen Plan hat. ER weiß, was als nächstes kommt und ich will mich einfach führen und lieben lassen… immer weiter. Es geht nur vorwärts, auch wenn man nur den nächsten kleinen Schritt sieht – das genügt mir fürs Erste.

Mein Gebet möchte ich gerne mit dir teilen…

Danke Herr, für Deine Nähe. Danke, mein Vater im Himmel, dass Du versprochen hast, bei mir zu sein, alle Tage bis an das Ende dieser Welt. Danke, dass Du mich siehst, mein Herz siehst und genau weißt – und mehr noch, verstehst – was ich fühle und denke. Danke, dass Du einen Plan hast. Danke, dass du mir Frieden über Dinge gibst, mit denen ich zu kämpfen habe. Danke, dass meine Seele bei dir Ruhe findet. Herr, ich komme vor Dich, in meinem ausgebrannten Zustand und suche nach Weisung, ich suche nach Frieden und nach der Freude, die ich einst hatte. Danke, dass du treu und gerecht bist. Danke, dass ich in Deiner Gegenwart nichts als pure Freude erlebe und in Deinem tiefen, erfüllenden Frieden bleiben kann. Danke, Herr. AMEN

Wenn auch du dich irgendwie nutzlos oder ausgebrannt fühlst, dann möchte ich, dass du weißt: es ist okay… es ist okay, nicht okay zu sein. Genau hiermit kommen wir vor Seinen Thron. Ich würde gerne für dich beten, wenn ich darf. Wir brauchen einander…

Schreib’ mir doch, auch gerne nur eine kurze Nachricht, und ich werde sehr gerne für dich beten 🙂

Sei ganz lieb gegrüßt,

Carolin

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