Waldemar Justus
geknechtet oder geliebt?
Bibelstelle: Matthäus 11,25-30
25 „Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart.
26 Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir.
27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn offenbaren will.
28 Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.
29 Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen;
30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
(aus der Elberfelder Übersetzung)
- Der Kontext des Textes:
- davor (Vers 20) heißt es, dass Jesus anfing, die Städte zu schelten, in welchen seine meisten Wunderwerke geschehen waren
- Jesus sprach ein Urteil aus, spricht Klartext und ist sehr direkt in der Passage davor
- Jesus weiß genau, mit wem er wie umgehen muss
- Es gibt zwei Personengruppen, die Jesus hier verschieden anspricht und adressiert
- zu den einen ist Er sehr deutlich (wo es nötig ist)
- es gibt andere Personengruppen, bei denen Jesus mit purer Sanftmut reagiert
- Jesus spricht Gericht aus und reagiert hierauf – anders, als wir es würden – mit Lobpreis und Anbetung
- Hesekiel 33,11: Gott freut sich nicht über den Tod eines Gottlosen
- Jesus trauert jedoch nicht in dieser Situation, Er freut sich, denn Er sagt „Ich preise dich Vater…“ (Verse 25+26)
- Jesus freut sich nicht über die Hartherzigkeit der Menschen, Er preist Seinen Vater für eine spezielle Eigenschaft Gottes – für Seine Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Treue und Heiligkeit
- Gott hält an Seiner heiligen Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit fest
- in Offenbarung 19 wird Gott immer wieder für sein gerechtes Gericht angebeten
- Gott ist hier eine Konstante, die sich nicht verbiegen lässt oder zu Korruption neigt
- Wir brauchen jemanden, an dem wir uns klammern können – Gott ist dieser, denn Er ist treu und wahrhaftig und gerecht; das ist der Grund, warum wir uns auf Gott verlassen können; was Er verspricht, wird Er auch halten
- Gott toleriert nicht einfach die Finsternis, für Gott ist Lüge keine Option
- Gott verbirgt hier zurecht eine Wahrheit, sodass sie mit ihrer Hochmütigkeit keinen Anteil an Seinem Reich bekommen und so belohnt werden würden
- In der Pilgerreise wird das aufgegriffen: Menschen, die versuchen auf ihre eigene Weise auf den schmalen Weg zu kommen, ohne durch die enge Pforte zu gehen
- Menschen, die sich auf sich selbst verlassen wird Gott nicht die Wahrheit von Jesus Christus offenbaren (Jakobus 4,6)
- Gott ist es, der verbirgt vor Hochmütigen und offenbart es Unmündigen, Kindern
- 1.Korinther 1,26-29: Gott hat die Törichten der Welt auserwählt, damit er die Klugen zu Schanden macht – Gott erwählt den Schwachen, um den Starken zu Schanden zu machen
- Gott offenbart Seine Stärke, aber nicht in selbstverliebten und arroganten Menschen, die sich auf sich selbst verlassen
- Demütige Menschen, die alles Eigene für Gott aufzugeben suchen, sind diejenigen, nach welchen Gott sucht
- Gott verbirgt vor denen die Wahrheit, die nicht bereit sind, sich vor Gott zu demütigen
- Gottes Wahl trifft diejenigen, mit denen die Welt nicht rechnet
- Wir, als Christen, mögen nicht viel gelten in der Welt, doch was macht das? was verlieren wir dadurch?
- Als Kind Gottes gewinnen wir alles – wer bereit ist dieses Leben zu verlieren, wird das Leben gewinnen (sagt Jesus)
- Jesus preist Seinen Vater, weil Er sich nicht beeindrucken lässt
- Vers 27: Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist mit nichts zu vergleichen
- Der Vater wird allein vom Sohn gekannt und der Sohn wird allein vom Vater gekannt
- Jesus sagt, dass niemand von sich selbst aus in der Lage dazu ist, Gott zu erkennen und damit auch nicht Jesus
- Nur wenn Jesus sich selbst – und damit den Vater – offenbart und in unserem Leben ein Werk vollbringt, werden wir Ihn erkennen und zu dieser Erkenntnis gelangen (Johannes 6,44); nur wenn Jesus mich das erkennen lässt, was ich selbst nicht sehe
- Wir sind in unserem Zustand Gott gegenüber geistlich tot; Es ist aus
- Man kann nicht reagieren
- Es braucht mächtige, neue Impulse von außen (wie ein Defibrillator), weil ein geistlich Toter regungslos ist
- Wir sind auf Gottes Gnade uns Sein Wirken angewiesen; Er ist gnädig und erweckt zum Leben
- Jesus zeigt uns, dass wir komplett abhängig sind von ihm
- Charles Spurgeon: „Keine Lehre der Heiligen Schrift wird von der Menschheit mehr gehasst, als die Wahrheit von der absoluten Souveränität Gottes.“
- etwas in uns setzt sich dem entgegen
- Doch es geht hier nicht um uns, sondern um den, der alles lenkt
- Johannes 3,27: Johannes der Täufer sagt das gleiche… „Ein Mensch kann nichts empfangen, auch nicht eins, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben.“
- Alles, was wir sind und haben ist Gnade von oben
- Jesus gebraucht auch das Bild der Geburt, weil wir es kennen
- Ein Baby entscheidet sich nicht dazu, zur Welt zu kommen, sondern es passiert mit diesem Kind
- Epheser 1,11: Gott wirkt alles nach dem Rat Seines Willens
- Jesus zeigt in diesen Versen zwei parallele Wahrheiten, die sich menschlich gesehen widersprechen
- Die großen Wahrheiten der Bibel sind immer mit vermeintlichen Paradoxen gefüllt (zum Beispiel: Gottes Drei-einigkeit)
- Jesus betont Gottes absolute Souveränitat, aber gleichzeitig spricht Jesus von der Verantwortung des Menschen (Vers 28)
- Jesu Souveränität ist der Grund, warum ich zuversichtlich zu Ihm kommen kann
- Wir sollen uns in Jesu Joch, Seine Königsherrschaft einspannen lassen (Verse 28-30)
- Das Joch soll als Hilfsmittel in eine Richtung weisen
- Die Juden damals hatten das alttestamentliche Gesetz als Joch und dies war auch nicht negativ
- Doch haben die religiösen Lehrer zu diesem Gesetz viele zusätzliche Regeln / Traditionen hinzugefügt und so die Gewissen der Menschen belastet – Gott hat sich das nie ausgedacht (Matthäus 23,4)
- Jesus spricht hier zu diesen – von Gesetzlichkeit geplagten – Menschen und sagt, sie sind mühselig und beladen und sagt, Er gibt Ihnen Ruhe für Ihre Seelen
- Jesus möchte, dass wir Sein Joch auf uns nehmen und kein Joch von Menschen, die sich Gesetze ausdenken – wir sollen auf das schauen, was Jesus sagt
- Das ist der Grund, warum viele Christen diese Ruhe (von Vers 28) nicht erleben
- wenn man verstrickt ist in Gesetzlichkeit
- Leiter der Gemeinde haben gar keine Autorität, das Wort Gottes hat Autorität (so sagte John Mac Arthur, als er gefragt wurde)
- solange im Einklang mit dem Wort Gottes gepredigt wird, hat das Autorität, aber der Lehrer an sich hat keine Autorität, in Leben zu sprechen
- Jesu Joch ist sanft, Seine Last ist leicht
- wenn wir mit Jesus zusammen sind, ist Seine Last leicht
- wir werden von Ihm nicht geknechtet, sondern mit Sanftmut geliebt
1.Johannes 5,3: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir Seine Gebote halten und Seine Gebote sind nicht schwer“. Es beginnt hier mit Liebe, das ist Seine Liebe. Liebe ist entscheidend dafür, ob ein Gebot schwer oder leicht ist.
Jesus entscheidet souverän, wem Er den Vater offenbaren will. (…) Alles hängt von Jesus ab, Jesus und Jesus allein. Sein Wirken ist unsere einzige Hoffnung.
Waldemar Justus
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