Lukas Kluschke
Jesus – Gnade und Wahrheit
Bibelstelle: Johannes 8,1-11
1 „Jesus aber ging nach dem Ölberg.
2 Frühmorgens aber kam er wiederum in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.
3 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen ein Weib zu ihm, im Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte
4 und sagen zu ihm: Lehrer, dieses Weib ist im Ehebruch ergriffen, auf der Tat selbst, ergriffen worden.
5 In dem Gesetz aber hat uns Moses geboten, solche zu steinigen; du nun, was sagst du?
6 Dies aber sagten sie, ihn versuchend, auf daß sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7 Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen; ‚Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie.‘
8 Und wiederum bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde.
9 Als sie aber dies hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten; und Jesus wurde allein gelassen mit dem Weibe in der Mitte.
10 Als aber Jesus sich aufrichtete und außer dem Weibe niemanden sah, sprach er zu ihr: ‚Weib, wo sind jene, deine Verkläger? Hat dich niemand verurteilt?‘
11 Sie aber sprach: ‚Niemand, Herr.‘ Jesus aber sprach zu ihr: ‚So verurteile auch ich dich nicht gehe hin und sündige nicht mehr!“
(aus der Elberfelder Übersetzung)
- Ein Thema / eine Begebenheit, das/die uns unangenehm ist, nimmt Gott und schreibt es inspiriert in die Bibel – sodass Millionen von Menschen das lesen können
- Gott möchte, dass wir durch diesen Text etwas wichtiges über ihn, über das Evangelium, über Jesus kennenlernen
- Wie reagiert Jesus hier auf diese Situation, eine Frau, die wegen Ehebruch vor ihn gebracht wird…?
- Der Tag fängt eigentlich ganz normal an, Jesus ging früh in die Synagoge und lehrte die Menschen dort
- Die Verkündigung war Jesu Auftrag auf dieser Erde (Markus 1,14,15+38 / Hebräer 1,3)
- Jesus kam, um uns Gott zu offenbaren, seinen Charakter uns zu zeigen
- Jesus kam, um Gottes Herrlichkeit zu zeigen, die aus Gnade und Wahrheit bestand (Johannes 1,14)
- -> Hier, an diesem Text zeigt sich, wie Gottes Gnade und seine Wahrheit zusammen funktionieren -> wie Jesus hier handelt
- Johannes 6,66-68: Menschen gingen von Jesus weg, da ihnen seine Lehre nicht mehr gefiel
- Die Jünger jedoch blieben, denn – wie Petrus sagt – Jesus Worte des ewigen Lebens hat
- -> Die Worte Jesu prägten Petrus Leben so sehr, dass er zu keinem anderen mehr gehen wollte
- Worte haben Macht, Worte haben enorme Auswirkungen (selbst menschliche Worte) – durch Worte schuf Gott die Welt – durch Worte rettet Gott Menschen
- Auch hier haben Jesu Worte die Menschen angezogen: (Vers 2) „Alles Volk kam zu ihm..“
- Die religiöse Elite (Schriftgelehrte und Pharisäer)
- Sie bringen vor Jesus eine Frau, gegen die sie eine Anklage erhoben haben
- Wie unangenehm musste das für sie gewesen sein? Was musste diese Frau für eine Scham und Bloßstellung empfunden haben? – sie wurde (Vers 3) bei der Tat selbst nicht nur erwischt, sondern in die Öffentlichkeit, sogar direkt in den Tempel gezerrt
- mehr noch als diese Gefühle wiegt die erhobene Anklage: Todesstrafe durch Steinigung
- komisch hier: nur die Frau wird vor Jesus gebracht, der Mann fehlt hier
- -> macht den scheinheiligen/selbstgerechten Charakter der Pharisäer deutlich -> kein wahres, echtes Anliegen, dass Gottes Gebote befolgt werden – deshalb brachten sie nur die Frau und nicht beide -> nach Gottes Gebot, nach dem Gesetz Moses, sollten beide Täter angeklagt und gesteinigt werden
- Vers 6 -> es ging ihnen eigentlich gar nicht um die Frau, es ging ihnen um Jesus
- Ihre Anklage war scheinheilig, sie wollten eigentlich nur Jesus weg haben
- Vor Jesus waren nun zwei Gruppen von Menschen, die Pharisäer und die Ehebrecherin, die beide Sünder waren und die Pharisäer aber gingen von Jesus weg, anstatt mit ihrer Schuld zu ihm zu kommen, um Gnade zu suchen und auch zu finden
- Die Pharisäer schaffen für Jesus eine Zwickmühle
- hätte Jesus ja gesagt, wäre er infrage gestellt worden, da er gesagt hat, dass er nicht gekommen ist, um zu richten, sondern um zu retten
- Jesu Barmherzigkeit würde dann infrage gestellt werden
- hätte Jesus jedoch nein gesagt, hätte er damit Gottes Gesetz missachtet und somit seine Gerechtigkeit beiseite geschoben
- Jesu Reaktion
- Jesus antwortet zuerst gar nicht -> er gibt den Pharisäern Zeit nachzudenken, über die Situation und die Anklage
- Jesus antwortet dann enorm weise und auch überführend
- Er stellt klar, dass jeder gesündigt hat, jeder somit den Tod verdient -> Wir alle haben vor Gott denselben Stand
- Er begegnet dieser Frau mit Gnade, ohne seine Gerechtigkeit zu verneinen
- Das Gesetz wurde von Gott eigentlich gegeben, damit Menschen erkennen, wie sehr sie auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit angewiesen sind
- Jesus schafft dadurch, dass die Ankläger der Frau gehen müssen, für sie eine angenehmere Atmosphäre -> sie darf allein vor Jesus sein & sie bleibt bei Jesus, sie läuft mit ihrer Schuld nicht vor ihm weg; sie sucht Gnade und Erbarmen vor Jesus und findet diese
Jesus begnadigt sie, vergibt ihr und fordert sie dann auf einen veränderten Lebensstil zu führen. Erst Vergebung, dann Aufforderung, welche jedoch nicht einfach als Gesetz stehen bleibt.
Jesus gibt im Vers 12 den Schlüssel dafür, dieses neue, veränderte Leben zu leben. Indem wir IHN im Fokus haben, IHM nachfolgen, wandeln wir im Licht und nicht in der Dunkelheit
Nicht die Anforderung im Blick – Jesus im Fokus!
Lukas 7.47: Wenn wir uns bewusst sind, wie viel uns vergeben ist, wird das eine Auswirkung auf unsere Liebe gegenüber Gott und gegenüber unseren Mitmenschen haben!
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