Carolinsblog

Das Thema der biblischen Prophetie hat mich seit längerem insoweit interessiert, dass ich nie einen Standpunkt hierzu entwickelt hatte und einfach mal biblisch fundiert wissen wollte, was dahinter steht und wie das ganze eigentlich christuszentriert gesehen werden muss.

Dadurch, dass oft ein Chaos herrscht, wenn über Prophetie und generell Geistesgaben gesprochen wird, entsteht auch ein mentales Chaos – so war es lange bei mir. Man weiß dies oder jenes aber kann nichts wirklich greifen und so ist man auch nicht wirklich mündig darüber zu sprechen und eine fundierte Meinung zu bilden.

Nun aber, nach einigen Gesprächen, selbst nachdenken und beten, eigenen Erfahrungen, bin ich zu einer grundlegenden Haltung gegenüber Prophetie gelangt, die mir hilft alles, was in eher-charismatischer Welt geschieht, richtig einzuordnen und somit den Geist dahinter zu prüfen, wie Paulus es im ersten Johannes (4, 1) schreibt und dazu auffordert.

Wir wissen, dass wir aus Gott sind, durch den Geist, den Er uns gegeben hat (1. Johannes 3, 24). Weil wir Gottes Kinder sind glauben wir erstmal nichts, was uns gezeigt und zugesprochen wird, ohne es im Licht des Evangeliums geprüft zu haben – das Licht ist die Tatsache, dass wir sehen und erkennen wollen, wie das Gesagte, Gelebte und Präsentierte zum Evangelium Jesu passt und ob es die gleiche Message hat wie Sein Wort (doch um prüfen zu können, müssen wir natürlich zuerst Sein Wort kennen).

Erst letztens las ich in der Offenbarung weiter und ich kam zu einem Vers, der mich sehr bewegte und nochmals ausrichtete.

“Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung“ heißt es in Offenbarung 19,10.

Der Engel sagt hier zu Johannes, dass er ein Mitknecht sei mit denen, die das Zeugnis Jesu haben – die Erkenntnis der Person Jesu selbst, sein Zeugnis. Es ist unbegreiflich himmlisch darüber nachzudenken, dass wir jetzt schon das Zeugnis Jesu haben, das gleichzeitig der Geist der Weissagung – auch Prophetie genannt – ist.

Hieraus folgt, dass es keine andere biblisch-richtige Prophetie gibt, die nicht Jesu Zeugnis als Geist hat. Wir brauchen weder eine andere Art von Prophetie, welche uns genau sagt was in Zukunft geschehen wird… noch brauchen wir irgendetwas anderes außerhalb von Christus.

Wenn wir auch heutzutage so überladen werden mit allen möglichen scheinbar richtigen Dingen an Prophetie, prophetischen Gebeten, Reden etc… muss ich dahin zurückkommen, jeden Geist dahinter zu prüfen, um zu wissen, ob es biblische Prophetie ist oder ob es einfach nur menschengemacht und für mich damit irrelevant ist.

Ich befinde mich dann in einem anderen Raum als in der Wahrheit des Wortes Gottes, wenn nicht Jesus als der Christus angebetet wird und etwas anderes als Jesus allein im Zentrum steht. Ich könnte viele Dinge aufzählen, die zwar gut sind, aber nicht christuszentriert behandelt werden. Wenn eine prophetische Rede, ein Gebet, Jesus als den offenbart, als den Er sich selbst in der Bibel offenbart, dann ist es christuszentriert und wird dem Evangelium auch nur dann gerecht – durch den Heiligen Geist, der darin und dadurch wirkt.

Zu schnell kommt man von der zentralen Aufgabe der Gemeinde weg, Christus zu verherrlichen, Ihn zu predigen (nach Epheser 3, 20 + 21 und Philipper 1, 18), deshalb betone ich wieder und wieder die Christuszentriertheit, weil es einfach so wichtig ist.

Ich denke, eigentlich ist hiermit alles gesagt. Die Bibel muss für mich persönlich als Autorität in meinem Leben stehen und daraus lebe ich… der Geist wird mich führen und aus dieser Haltung Seinem Wort gegenüber wird alles andere folgen.

Ich möchte an dieser Stelle noch für einen Moment etwas klarstellen.

Ich bin nicht würdig über Prophetie zu reden, das Wort Gottes hat aber definitiv die Autorität dazu.

Ich bin es nicht wert, über himmlische Dinge zu sprechen, denn ich bin sündig. Dennoch habe ich den Geist Gottes bekommen, welcher in mir bestätigt, dass ich Gottes Kind bin und nur durch Seinen Geist kann ich über Dinge schreiben, die natürlicherweise zu hoch und unbegreiflich für mich wären.

Nur durch Christus in mir bin kann ich bibeltreu und christuszentriert über Dinge schreiben, die an anderer Stelle durch theologische Debatten auseinander genommen werden.

Ich bin in all dem vollständig abhängig von Gottes Wort und Seinem Geist, der in mir ausgegossen wurde, nach Römer 5, 1.

Wie in all den anderen Themen, kommt es auf den Heiligen Geist an, nicht auf mich. Solange Er nicht redet, halte auch ich lieber meinen Mund. Solange der Geist es nicht offenbart, wird es niemand verstehen. Doch wie gut, dass wir das Versprechen Jesu haben, dass der Heilige Geist uns in die Wahrheit führen wird, die uns befreit…

Wie gut, dass wir in allen Themen, seien es theologisch heiß diskutierte oder relativ einfach-komplexe Bereiche, durch den Geist die Weisheit bekommen, die wir brauchen, um die Wahrheit darin zu verstehen, wenn wir es brauchen.

Soweit meine Gedanken hierzu, herzliche Grüße,

Carolin

Abonniere meine Seite & du bekommst alle Neuigkeiten mit