Abhängig von IHM

In einer Welt, in welcher ausschließlich negativ von Abhängigkeit gesprochen wird und alle danach streben möglichst unabhängig und Chancengleichheit zu leben, fällt der Aspekt einer positiven Abhängigkeit, etwa von einem liebenden Vater, der souverän herrscht und über allem steht (Gott), unter den Tisch… Dabei macht diese Abhängigkeit – von Ihm – frei und belebt. Hierüber möchte ich gerne sprechen.

Ich wurde errettet, befreit und befähigt zu geistlichem Leben, alleine durch Seine Gnade, deshalb lebe ich allein in der Abhängigkeit von Ihm, mit der Grundlage seiner Gnade, und kann nur durch Ihn weitergeben, was mir anvertraut wurde – Seine Wahrheit. Ich kann es nicht, Er muss durch mich leben.

Zu lange versuchte ich durch meine Kraft mich an dies und jenes zu halten, bis ich aufgeben musste, gezwungen war zu bekennen, dass ich völlig unfähig bin nach den Maßstäben meines Herrn zu leben.

In diesem Aufgeben und der völligen Hingabe, weil ich am Ende meiner Selbst angekommen war, ist Er mir begegnet. Er sah mich, erbarmte sich über mich und half mir auf, zeigte mir, dass Er derjenige ist, der durch mich leben möchte und nicht ich selbst.

Paulus spricht Ähnliches bei den Galatern an (Galater 3, 3), wenn Er davon spricht, dass sie im Geist anfingen (der Glauben begann dort) und sie nun versuchen im Bemühen des Fleisches (durch eigene Anstrengung) aufzuhören… Er nennt es mehr als unklug und aus den vorherigen und nachfolgenden Versen geht noch mehr hervor. In der Abhängigkeit von Jesus beginnt der Glaube, denn alleine durch die Gnade (ohne irgendein Zutun) sind wir errettet… und gleichermaßen leben wir kontinuierlich durch die Gnade im Glauben, in der Abhängigkeit von Jesus und tun alleine hierdurch Dinge, die zur Ehre Gottes sind.

Als ich erkannte, dass Gott mich nicht braucht, fing mein Herz an, lauter zu singen – zu Seiner Ehre… denn obwohl Er mich nicht braucht, möchte Er mich dennoch haben und Er lässt mich beim Bau Seines Reiches dabei sein und sogar mitmachen. Was für eine Ehre, was für ein Vorrecht es für mich ist, mitmachen zu dürfen, im Wissen, dass Gott einfach einen Engel senden könnte, um das zu tun, was ich für Ihn tue. Ein Engel würde das alles in Perfektion machen und vor allem perfekt auch in der Hinsicht, dass es vollständig christus gemäß wäre. Durch unser menschliches Handeln und Mitmachen kommen Fehler und menschlich beschränktes Denken in unser Reden und Verkündigen und dennoch möchte Gott, dass wir es tun. Er weiß um unsere Fehlbarkeit, unser menschliches Denken und darum, dass unsere Erkenntnis nur Stückwerk ist (nach 1.Korinther 13, 9)…

Wie groß ist mein Gott, mein Vater, dass Er mir erlaubt im Bau Seines Reiches mitzumachen, wenngleich Er weiß, dass ich beschränkt und noch immer in dieser sündigen Natur stecke. Wie liebevoll ist Er, dass Er sich über meine Begeisterung und tiefgehenden Freude freut, wenn ich anderen von Ihm erzähle, von meiner Geschichte, die durch Jesus mehr als geprägt wurde und wie ich mich in Ihn verliebte.

Vor allem auf dem Camp, auf dem ich für eine Woche mitarbeitete, sind mir geistliche Wahrheiten erneut tief ins Herz gefallen und ich bin unglaublich dankbar dafür – ich durfte ein Stück mehr erleben, wie es ist, beim Bau Seines geistlichen Reiches mitzumachen und in der vollständigen Abhängigkeit von Jesus Christus dabei zu leben. In meinen menschlich schwächsten Momenten richtete Er mich wieder auf und war und ist die Quelle meiner Kraft und meiner Freude…

Ich bin mit allem was ich mache und denke völlig von Ihm abhängig, wenn ich christus gemäß predigen will – Menschen von Ihm in der richtigen Weise erzählen möchte. Wenn ich nicht wissen würde, dass Er durch mich wirkt, redet, schreibt und lebt, dann würde ich nichts in dieser Richtung tun wollen, denn es würde Ihm nie gerecht werden. Nur in Christus allein liegt die vollständige Wahrheit, das vollkommene Wort, denn Er selbst ist das menschgewordene Wort Gottes (Johannes 1)…

Damit bekommen die Verse in Johannes 14 eine ganz neue und horizonterweiternde Bedeutung, wenn Jesus davon schreibt, dass Er in dem Menschen (der Ihn liebt) selbst Wohnung nehmen will durch Seinen Geist, der von Jesus Zeugnis geben wird, uns in die Wahrheit führt und uns dazu bringen wird, dass wir uns an all das erinnern werden, was Jesus uns gelehrt hat und durch das Wort kontinuierlich lehrt.

Ich brauche nichts anderes, denn Jesus ist mir genug. In Ihm finde ich die Freude, nach der ich mich sehne, in Ihm finde ich den Frieden, nach dem ich strebe… in Ihm liegt die vollkommene Liebe, nach der mein Herz verlangt.

Nicht durch meine Kraft, nicht durch meinen Verstand, nicht durch mein Können und meinen Willen, nicht, weil ich es schaffen könnte – nur durch Ihn, nur durch Christus in mir und alleine deshalb ist es zu Seiner Ehre!

Wenn ich so darüber nachdenke, dass Jesus von mir nicht einfach verlangt, zu tun und zu machen weil es eben gemacht werden muss und ich ihm nunmal dienen sollte, sondern mir den Weg zeigt, wie ich in dieser Freiheit in ihm lebe und das alleine durch Ihn kann – Er deshalb in mir leben möchte, damit Er in mir zu Seiner Ehre lebt – finde ich das sooo erstaunlich und es bringt mich zu einem Lobpreis, der aus dem tiefsten Herzen kommt. Wer ist ein Gott wie ER?

In Johannes 14, 1 sagt Jesus zu seinen Jüngern, dass Sie ihr Herz nicht erschüttern lassen sollen und das können, indem Sie an ihn glauben (geht aus dem Kontext hervor, wie Jesus das sagt). Im ganzen Kapitel werden viele Gründe aufgeführt, an Jesus zu glauben, seinen Worten Glauben zu schenken und deshalb nicht verzagt zu sein… doch geht die Argumentation in Kapitel 15 weiter, indem Jesus darstellt und deutlich macht, dass wir aus uns selbst nichts vollbringen können, sondern ausschließlich dann, wenn wir in Ihm verwurzelt sind und unsere Kraft, unser Leben kontinuierlich aus IHM schöpfen, der der echte Wein ist… der das Brot des Lebens ist und bei dem wir das lebendige Wasser finden.

In Vers 8 sagt Jesus, „hierin wird mein Vater verherrlicht (geehrt), dass ihr viel Frucht bringt […].“

Durch das Wissen um unsere Unzulänglichkeit und Unfähigkeit in irgendeiner Weise „Frucht zu tragen“ im geistlichen Sinne, werde ich da versuchen so viel wie möglich in meinem Leben zur Ehre Gottes zu machen oder werde ich geistlich gesehen „sitzen“, still werden und Ihn machen lassen? Ich werde einfach nur bleiben in Seiner Gegenwart, bleiben in Ihm. Es ist schließlich Er, durch den ich leben kann und zu geistlichem Leben erweckt wurde, wie kann ich dann anfangen, in Unabhängigkeit von ihm geistlich überleben zu wollen?

Weil Er so herrlich ist, ist ER allein würdig, angebetet und geehrt zu werden, mit allem, was ich bin.

…einfach ein paar Gedanken aus meinem Herz

Carolin

P.S.: ich freue mich über jede Frage und jeden Kommentar, der mich erreicht! Fühl‘ dich frei, mir zu schreiben!

Antwort

  1. nices!! Abhängig von IHM

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