Jesus sagt in Matthäus 6, 33 etwas, das für mich in vieler Hinsicht keinen Sinn ergeben hat.
Wie soll es gehen, dass ich zuerst nach Seinem Reich trachten soll? Wie funktioniert das jeden Tag, was bedeutet das überhaupt? Normalerweise rede ich nicht davon, dass ich nach etwas „trachten“ würde.
Im ganzen Abschnitt, für den Kontext des Verses 33, geht es darum, dass Gott sich liebevoll um die Natur kümmert, um jeden einzelnen kleinen Vogel, um jede Wildblume, die an einem Tag blüht und am nächsten schon wieder vergangen ist. Jesus sagt, dass Salomo, in seiner Herrlichkeit nicht so bekleidet war, wie eine dieser Wildblumen. Die Argumentation geht weiter, indem Jesus fragt: „Wenn aber Gott das Gras des Feldes [auch als Wildblumen zu bezeichnen], das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? So seid nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach diesem allen trachten die Nationen [alle, die nicht an Gott glauben, ihm nicht vertrauen]; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“
Jesus führt es in wunderbarer Weise aus, was es bedeutet, sich nicht zu sorgen beziehungsweise was es bedeutet, nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten. Es ist das Bewusstsein der geistlichen Dimension zu allem Irdischen. Zu allem Menschlichen das größere Bild, den viel wunderbareren Zusammenhang zu suchen und darin meine Freude zu finden und nicht in dem oberflächlichen Hier und Jetzt.
Indem ich beginne geistliche Dimensionen wahrzunehmen, die in Seinem Wort fest verankert sind und sich durch alles hindurchziehen, beginnt mein Herz ruhig zu werden, auf ihn gegründet tiefe Freude zu empfinden. Ich stecke nicht fest in dem, wie mein Zustand gerade eben ist. Ich stecke nicht fest in meiner gerade-noch-werdenden Karriere, ich stecke nicht fest in meinem nicht-vollendeten Sein. Ich bin in Ihm zu finden, der alles in Seiner Hand hält.
Ich gehöre nicht zu dieser Welt und dennoch lebe ich in ihr (nach Johannes 17, 11 + 13 – 14 + 16). Ich bin nicht von hier, lebe dennoch in dieser Welt und das zu einem bestimmten Ziel, zu Seiner Ehre zu leben, an Ihn zu glauben und meine Geschwister in diesem Glauben an Ihn, Jesus, zu lieben.
Zu Seiner Ehre zu leben bedeutet, nach Seinem Reich zu trachten.
Besonders ist mir in den Versen in Matthäus 6 aufgefallen, dass Jesus so sehr betont, wie sich Gott, mein Vater, um mich kümmert.
Er sorgt sich sooo liebevoll um mich.
Wird mein himmlischer Vater nicht viel mehr auch das für mich tun, mich liebevoll und mit enorm viel Detail kleiden, wie Er es mit jeder einzelnen Blume tut?
Wird Er sich nicht noch viel besser um mich, Sein Kind, kümmern?
Ich bin Sein. Ich habe das nicht verdient, es ist Gnade.
Jesus schreibt davon, dass die Nationen nach diesen Dingen trachten, wie Essen / Trinken und Kleidung… Bilder für alltägliche, notwendige Dinge für jeden Tag. Aber, das ist doch normal, sich darum zu sorgen – oder nicht? Frage ich…
Tatsächlich ist es einfach menschlich, doch ist es für mich nicht nötig, mich darum zu sorgen… was nicht bedeutet, dass ich nicht plane, mit gar keine Gedanken darum mache. „Sorge“ in dieser Hinsicht ist eher eine verkrampfte, ängstliche, vielleicht sogar hoffnungslose Einstellung gegenüber diesen Dingen und gegenüber der Zukunft dieser Dinge und meiner eigenen Zukunft wegen diesen Dingen.
Jesus argumentiert nicht ohne Grund, Er benennt das tragbare Fundament, warum ich mir keine Sorgen machen muss, um alltägliche Dinge, die ich brauche.
Gott, mein Vater, kümmert sich um mich so sehr, dass Er weiß, was ich brauche. Er weiß davon. Er weiß, was ich benötige und morgen brauchen werde und auch für das nächste halbe Jahr, bis an mein Lebensende. „Er weiß, dass“ ich „dies alles benötig[e]“ (Matthäus 6, 32).
In einer Woche war es so, dass Sonntagnachmittag meine Planung der Woche feststand… wann ich welche Aufgaben mache, wann ich für was lerne, damit ich meinen Verpflichtungen nachkomme und meine Abgaben rechtzeitig machen kann. Dann begann die Woche und ich habe mir Montagmittag die Zeit genommen, meinen halb geschriebenen Beitrag für meinen Blog zu überarbeiten, in meiner Bibel nachzulesen und diesen Beitrag fertig zu bringen und schließlich zu veröffentlichen, danach war mein Montagmittag vorbei und ich hätte eigentlich an meinen Aufgaben für die Uni arbeiten sollen. Abends entschied ich mich wieder dafür, wohin mitzugehen, anstatt zu lernen, weil es wichtig war und ich meine Beziehungen mehr fokussieren wollte, als Dinge, die eine untergeordnete Priorität bekommen müssen.
Dienstag ging es mir ganz ähnlich und ich war abends noch weg… so langsam kam ich in inneren Stress, weil ich mich dringend um meine Sachen kümmern musste, die ich für die Uni tun sollte. Mittwochmorgen kam ich dann dazu, an diesen Aufgaben anzufangen zu arbeiten und ich wurde schneller fertig, als sonst. Die Aufgaben fielen mir leichter, als ich das gewohnt war und ich brauchte keine 5 Stunden um alle Aufgaben durchgearbeitet zu bekommen.
Überrascht und wirklich glücklich war ich an diesem Mittwoch… Auch in der restlichen Woche konnte ich meine Aufgaben gut und direkt erledigen, sodass ich nicht gestresst war.
Das hat für mich in dieser Woche bedeutet, Sein Reich zu bauen und mich nicht um meine alltäglichen Dinge zu sorgen.
Die richtigen Dinge zu priorisieren und alles andere zu „verschieben“ beziehungsweise nicht als höchste Priorität zu sehen. Das half mir enorm.
Auch jetzt ist es so wertvoll, diesen Fokus zu behalten und mich auf Ihn zu konzentrieren.
Mein Vater im Himmel kennt mich. Er weiß, was ich brauche. Deshalb kann ich ruhig sein… an meinen Dingen arbeiten und darüber nicht die viel bessere, geistliche Dimension vergessen.
Herzlich,
Carolin
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